Hyundai greift im Segment der elektrischen Kleinwagen an und bringt mit dem Inster ein Auto, das weit mehr ist als nur ein günstiger Stadtflitzer. Mit einem Höchstmaß an Innenraumflexibilität, cleveren Technologielösungen und einer klassenbesten Reichweite setzt er neue Maßstäbe. Wir haben alle Details zu diesem spannenden Crossover, der das Potenzial hat, die urbane Elektromobilität nachhaltig zu verändern.
Ein neues Kapitel für die urbane Mobilität
Der Hyundai Inster ist die strategische Antwort der Koreaner auf die wachsende Nachfrage nach einem erschwinglichen, aber vollwertigen Elektroauto. Anstatt auf die immer größeren und schwereren SUV-Modelle zu setzen, fokussiert sich Hyundai mit dem Inster auf das in Europa so wichtige A- und B-Segment. Er basiert auf der Plattform des in Südkorea bereits erfolgreichen Benzinmodells Casper, wurde für den globalen Markt jedoch grundlegend überarbeitet, mit verlängertem Radstand und als reines E-Fahrzeug konzipiert. Der Inster soll beweisen, dass kompakte Abmessungen, hohe Funktionalität und eine große Reichweite kein Widerspruch sein müssen.
Das Außendesign ist eine charmante Mischung aus modernem Crossover und freundlichem Stadtfahrzeug. Die Front wird durch die großen, runden LED-Tagfahrlichter geprägt, in die Hyundai geschickt die für seine E-Modelle typischen Pixel-Blinker integriert hat. Die fast kastenförmige, aber aerodynamisch optimierte Karosserie mit robusten, ausgestellten Radkästen und einer serienmäßigen Dachreling verleiht ihm einen selbstbewussten, fast schon abenteuerlustigen Charakter. Am Heck findet sich die Pixel-Optik in den großen Rückleuchten wieder, was dem Inster auch von hinten einen unverwechselbaren Look verleiht. Mit nur 3,83 Metern Länge ist er prädestiniert für enge Gassen und knappe Parklücken.
Im Innenraum offenbart der Inster seine vielleicht größte Stärke: ein Höchstmaß an Variabilität. Das Cockpit ist digital und aufgeräumt, dominiert von zwei 10,25-Zoll-Bildschirmen für die Instrumente und das Infotainment, die sich nahtlos zu einer Einheit verbinden. Hochwertige, zum Teil aus recycelten Materialien gefertigte Oberflächen sorgen für eine angenehme Haptik. Das eigentliche Highlight ist jedoch das Sitzkonzept. Alle Sitze, inklusive des Fahrersitzes, können komplett flach umgelegt werden, wodurch eine durchgehende, ebene Liege- oder Ladefläche entsteht. Die Rückbank ist zudem längs verschiebbar und teilbar, was eine flexible Anpassung zwischen Beinfreiheit im Fond und Kofferraumvolumen ermöglicht.
Unter der kurzen Haube arbeitet ein effizienter Elektroantrieb, der in zwei Leistungs- und Batterievarianten angeboten wird. Das Basismodell verfügt über einen 71 kW (97 PS) starken Motor und einen 42-kWh-Akku. Die Long-Range-Version bietet 85 kW (115 PS) und eine Batteriekapazität von 49 kWh. Die Zellchemie basiert bei beiden auf der bewährten NMC-Technologie (Nickel-Mangan-Cobalt).
Hyundai verspricht für die größere Batterie eine WLTP-Reichweite von bis zu 370 Kilometern, was einen Spitzenwert im Segment darstellt und den Inster voll langstreckentauglich macht. Der WLTP-Verbrauch ist mit Werten ab 14,3 kWh/100 km für ein Fahrzeug dieser Form und Größe bemerkenswert niedrig. Damit unterstreicht Hyundai seine Kompetenz bei der Entwicklung effizienter Elektroantriebe.
Innovationen und Technik bis ins Kleinste durchdacht
Der Hyundai Inster hebt sich nicht nur durch sein Raumkonzept, sondern auch durch eine Fülle an durchdachten technischen Lösungen von der Konkurrenz ab. Viele dieser Features findet man normalerweise erst in deutlich teureren Fahrzeugklassen.
Maximale Flexibilität: Das wandelbare Interieur Das Alleinstellungsmerkmal des Inster ist sein variables Sitzsystem. Die Möglichkeit, die Lehnen aller vier Sitze komplett flach zu legen, eröffnet Nutzungsszenarien, die in dieser Klasse bisher undenkbar waren. Der Nutzer kann eine ebene Fläche vom Armaturenbrett bis zur Heckklappe schaffen, um beispielsweise Gegenstände von bis zu 2,20 Meter Länge zu transportieren. Genauso lässt sich der Innenraum aber auch in eine gemütliche Lounge für eine Ladepause oder sogar in ein Mini-Bett für einen kurzen Powernap verwandeln. Die verschiebbare Rücksitzbank erlaubt es, das Kofferraumvolumen von 280 Litern auf klassenbeste 351 Liter zu erweitern, ohne die Rückbank umklappen zu müssen.
Vehicle-to-Load (V2L): Das Auto als mobile Steckdose Eine weitere bahnbrechende Innovation ist die Vehicle-to-Load-Funktion (V2L), die optional verfügbar ist. Sie erlaubt es, über einen Adapter am Ladeanschluss oder eine 230V-Steckdose im Innenraum externe Elektrogeräte mit bis zu 3,6 kW zu betreiben oder zu laden. Für den Nutzer bedeutet das ein enormes Plus an Freiheit und Autarkie. Beim Campingausflug können Kühlbox, Laptop und Kaffeemaschine betrieben werden, das E-Bike wird direkt am Parkplatz aufgeladen oder im Falle eines Stromausfalls kann der Inster als Notstromaggregat für wichtige Haushaltsgeräte dienen.
Effizientes Laden mit Vorkonditionierung Hyundai hat dem Inster eine für dieses Segment außergewöhnlich gute Ladetechnologie spendiert. Beide Batterievarianten können an DC-Schnellladesäulen mit bis zu 85 kW laden. Entscheidend für die Praxis ist jedoch die serienmäßige (in den höheren Ausstattungen) Batterievorkonditionierung. Wird eine Ladesäule im Navigationssystem als Ziel eingegeben, temperiert das System den Akku vor, um die ideale Ladeleistung sofort zu erreichen. Das verkürzt die Ladezeit von 10 auf 80 Prozent auf rund 30 Minuten – ein Wert, der lange Wartezeiten vergessen lässt. Für das Laden zu Hause oder an öffentlichen AC-Säulen ist ein 11-kW-On-Board-Charger immer serienmäßig.
Umfassende Assistenzsysteme Auch bei der Sicherheit macht Hyundai keine Kompromisse. Der Inster bietet ein Paket an „Smart Sense“-Assistenzsystemen, das in dieser Klasse seinesgleichen sucht. Dazu gehören ein autonomer Notbremsassistent mit Abbiegefunktion, ein Autobahnassistent (Level 2 teilautomatisiertes Fahren), ein aktiver Totwinkelwarner mit Monitoranzeige im Fahrerdisplay (BVM) sowie eine 360°-Kamera. Diese Systeme erhöhen nicht nur die Sicherheit, sondern entlasten den Fahrer im dichten Stadtverkehr und auf langen Strecken spürbar.
Technische Details im Überblick
Merkmal | Inster (Standard Range) | Inster (Long Range) |
Antrieb | Frontantrieb | Frontantrieb |
Leistung | 71 kW (97 PS) | 85 kW (115 PS) |
Drehmoment | 147 Nm | 147 Nm |
Akkugröße (netto) | 42 kWh | 49 kWh |
Zellchemie | Nickel-Mangan-Cobalt (NMC) | Nickel-Mangan-Cobalt (NMC) |
WLTP-Reichweite | bis zu 327 km | bis zu 370 km |
Verbrauch (WLTP) | ab 14,3 kWh/100km | ab 14,9 kWh/100km |
0-100 km/h | 11,7 s | 10,6 s |
Höchstgeschwindigkeit | 140 km/h | 150 km/h |
DC-Ladeleistung (max.) | bis zu 85 kW | bis zu 85 kW |
AC-Ladeleistung | 11 kW | 11 kW |
Ladevolumen | 280 L – 1.059 L | 280 L – 1.059 L |
Anhängelast | nicht verfügbar | nicht verfügbar |
Fazit: Der neue Maßstab für elektrische Kleinwagen
Der Hyundai Inster ist mehr als nur eine weitere Neuerscheinung auf dem E-Auto-Markt; er ist ein Game-Changer für das Segment der Kleinwagen. Mit einer selten gesehenen Konsequenz hat Hyundai ein Fahrzeug entwickelt, das die realen Bedürfnisse urbaner Autofahrer in den Mittelpunkt stellt und mit cleveren, nutzerorientierten Lösungen beantwortet. Er kombiniert auf beeindruckende Weise die Wendigkeit eines Stadtautos mit der Variabilität eines Mini-Vans und der Reichweite eines Kompaktwagens.
Das Paket aus herausragender Innenraumflexibilität, der innovativen V2L-Technologie und einer Reichweite, die die „Range Anxiety“ selbst bei längeren Fahrten überflüssig macht, ist in dieser Klasse derzeit einzigartig. Der Inster ist kein Verzichtsmobil, sondern ein vollwertiges Elektroauto, das mit seiner umfangreichen Sicherheitsausstattung und modernen Konnektivität auch anspruchsvolle Kunden überzeugt.
Er ist das ideale Fahrzeug für eine breite Käuferschicht: von jungen Stadtbewohnern über umweltbewusste Pendler bis hin zu Familien, die einen praktischen und kostengünstigen Zweitwagen suchen. Der Inster beweist eindrucksvoll, dass erschwingliche Elektromobilität nicht mit Kompromissen bei Qualität, Innovation und Nutzwert einhergehen muss. Hyundai setzt damit ein klares Zeichen und definiert den Maßstab, an dem sich zukünftige elektrische Kleinwagen messen lassen müssen.